IMG 2139Ausstellung David Ludwig Bloch: „Nie Wieder“ – in großen Buchstaben stehen diese Worte immer wieder auf den Bildern von David Ludwig Bloch. Nie wieder soll so etwas wie die Vernichtung der Juden (Holocaust) passieren, daran sollen seine Bilder erinnern – daran will der 2002 verstorbene Künstler erinnern.
Am 14.1.2016 wurde eine Ausstellung der Werke von David Bloch im Evangelischen Forum in Kassel eröffnet. Sie zeigt Bilder aus dem sogenannten Holocaust-Zyklus des Künstlers, in dem er vor allem sein eigenes Erleben des KZ Dachau verarbeitet. Pfr. Stepf, früher Gehörlosenpfarrer in Berlin, hat diese Ausstellung angeregt und viel gearbeitet, damit die Ausstellung stattfinden kann.
Hauptredner für die Eröffnung war Reinhard Eisenberg aus Nürnberg (früher Lehrer an der Gehörlosenschule in Homberg). Aus vielen persönlichen Begegnungen mit Bloch und seiner Tochter konnte Eisenberg berichten. Er gab einen guten Blick auf das wechselvolle Leben David Ludwig Blochs. Immer auch dabei wurden Bilder gezeigt, die Bloch selbst zu seinen verschiedenen Lebenssituationen gemalt hatte.

Der Künstler wurde 1910 in Floß (Oberpfalz) geboren und ertaubte ein Jahr später wegen einer Hirnhautentzündung. Nach der Schulzeit lernte er Porzellanmaler und konnte dank eines Stipendiums in München Kunst studieren. Erste Ausstellungen folgten. 1938 wurde er als Jude vom Studium ausgeschlossen, kurz darauf verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Durch Geld und viele Beziehungen konnte er nach vier Wochen das KZ verlassen und 1940 nach Shanghai auswandern. Dort gründete er eine Familie. Sein künstlerisches Schaffen brachte ihm viel Anerkennung. 1949 konnte er mit seiner Frau und den beiden Söhnen nach Amerika auswandern. Er arbeitet in den USA als Kunstlithograph und bemalte unter anderem das Geschirr der Ehefrau von Präsident Johnson.
Ab 1972 besuchte er mehrfach wieder Deutschland und seine alte Heimat, erst nach seiner Pensionierung und einem Besuch der Gedenkstätte des KZ Dachau entstanden die Bilder und Skulpturen zum Holocaust – sie sollen uns mahnen, dass Vernichtung von Menschen nie wieder sein darf. Eindrücklich bis heute zeigen seine Bilder den Aufruf: Nie Wieder!
Nach seinem eindrücklichen Vortrag war es möglich, Herrn Eisenberg Fragen zu stellen. Auch konnten einige Gehörlose selbst von persönlichen Begegnungen mit David Bloch berichten.