Am 28. Mai 2019 ist Hans Bierwirth nach der Trauerfeier in der Kirche in Berfa auf dem Friedhof im Alter von 85 Jahren bestattet worden. Seine große Familie und Freunde haben von ihm Abschied genommen.
69 Jahre lang war er Mitglied im Gehörlosenverein Bad Hersfeld. Er war für viele Gehörlose ein guter und vertrauter Freund.
Noch vor einiger Zeit hatte er mit seiner Frau Ursula zusammen die Diamantene Hochzeit feiern können. Im Kreis ihrer Familie, die ihr gemeinsamer Mittelpunkt war, haben sie eine fröhliche Feier erlebt.
Am 16.Dezember 2017 ist seine Frau gestorben. Beide hatten regelmäßig die Gehörlosengemeinde in Bad Hersfeld besucht. Sie haben dazugehört, haben beide gern einen Spaß mitgemacht. Sie haben offen ihre Meinung gesagt. Mit der Gehörlosengemeinde haben sie schöne, gemeinsame Fahrten unternommen. Nach dem Tod seiner Frau hat Hans Bierwirth die Gehörlosengemeinde allein besucht, wenn es ihm möglich war. Nach schwerer Krankheit und Operationen haben seine Kräfte mehr und mehr nachgelassen.
So muss die Gehörlosengemeinde Bad Hersfeld von Hans Bierwirth Abschied nehmen und vertraut darauf, dass unser Leben in Gottes Liebe geborgen bleibt.
Am 26. Mai 2019 trafen sich 18 Jubilare zur Ehrenkonfirmation in Homberg/Efze in der Stadtkirche. Die Konfirmationen lagen 25 bis sogar 75 Jahre zurück und viele wurden damals schon in der Stadtkirche eingesegnet. Einige hatten eine lange Anreise hinter sich und mussten sich durch die Menschenmenge des Altstadtfestes (das leider gleichzeitig stattfand) bis zur Kirche durchschieben.
Trotzdem war es ein schönes Wiedersehen mit dem Ort und den Schulkameraden. Der Gottesdienst war feierlich und trotzdem kurzweilig – Pfr. Bernd Hochschorner führte durch den Gottesdienst und der Gebärdenchor aus Kassel begleitete mit Gebärdenliedern. Thema der Feier war „Spuren“. Pfr. Matthias Heinisch hielt die Predigt und „kontrollierte“ zuerst die Schuhe der Gäste: „Haben sich alles festlich angezogen und auch geputzte schwarze Schuhe an?“.
Da gab es doch Menschen, die kamen mit Wanderschuhe oder Gummistiefeln; einer hatte sogar Fußballschuhe an! Als Frank Beilborn aus Marburg dann den Pfarrer fragte, musste auch Pfr. Heinisch gestehen, dass er unter dem Talar Sandalen trug – wie im Urlaub!
Mit diesem kleinen Theaterspiel kam Heinisch auf das Thema „Spuren im Leben“ und Gottes Begleitung – jeder Besucher bekam als Erinnerung eine Postkarte zum Thema.
Nach Überreichung der Urkunden und Feier des Abendmahls gingen wir in die Hermann-Schafft-Schule (Gehörlosenschule). Die Mensa (Schulspeisesaal) war festlich geschmückt und wir konnten bei Kaffee und Kuchen noch lange plaudern. Es gab viel zu erzählen, über frühere Zeiten, aber auch über das jetzige Leben. Zwischendurch gab es eine kleine Führung durch das alte Schulgebäude – viele Erinnerungen kamen da auf.
Am Abend ging ein voller, schöner Tag zu Ende. Vielen Dank an all die fleißigen Hände, die organisiert und mitgeholfen haben.
Bei der Jubiläumskonfirmation waren dabei:
Jessica Krüger, Karsten Neuenfeld (Silberne Konfirmation); Gerhard Brinkmann (Goldene Konfirmation); Heinz-Dieter Fricke, Gertraude Peer, Erwin Schüler, Jutta Siebert, Ingeborg Tögel (Diamantene Konfirmation); Friedrich Beilborn, Rosemarie Filser, Waltraud Groß, Helmut Hoos (Eiserne Konfirmation), Hans Bamberger, Gerda Brand, Günther Burghardt, Irmgard Martin (Gnadenkonfirmation); Horst Henkel, Gisela Schmidt (Kronjuwelenkonfirmation).
Einmal im Jahr ist Gemeindevorstands-Tagung. Dieses Jahr am 11.-12. Mai 2019 in der Jugend-Bildungs-Stätte in Bad Hersfeld. Insgesamt waren 13 Personen dabei. Thema in diesem Jahr: „Gewalt in der Erziehung – früher und heute. Stiftung Anerkennung und Hilfe“. Ein wichtiges Thema. Warum? Viele Gehörlose haben früher in Einrichtungen der Behinderten-Hilfe gelebt. Zum Beispiel im Internat. Viele haben Gewalt erfahren, zum Beispiel körperliche Gewalt oder keine gute Schul-Bildung. Oder Gebärden war verboten. Jetzt gibt es eine Stiftung von Staat und Kirche: „Stiftung Anerkennung und Hilfe“. Die Stiftung unterstützt Gehörlose mit Geld. Frau Schäfer hat über die Arbeit der Stiftung informiert und wie Anträge möglich sind. Pfarrer Hochschorner und Pfarrer Heinisch haben eine Bibel-Geschichte zum Thema Gewalt gezeigt: die Geschichte von Josef (Altes Testament). Josef wurde von seinen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft. Auch dort hat Josef viel Gewalt erlitten. Mit Gott-Vertrauen hat er trotzdem weiter gelebt. Ein Beispiel, wie Leben trotz Gewalt-Erfahrung möglich ist. Nachmittags gab es verschiedene Angebote, sich mit dem Thema Gewalt im eigenen Leben zu beschäftigen, zum Beispiel Arbeiten mit Knetmasse oder Bibelarbeit zu Klage-Psalmen. Angebot abends: Bilder-Rahmen gestalten. Manchmal ist es hilfreich, eigene Erfahrungen neu anzusehen. Wie durch einen anderen Rahmen. Am Sonntag hat Reinhard Eckey (Gemeindevorstand Fulda) einen Vortrag über die Gehörlosenmission in Eritrea gehalten und viele Fotos, zum Beispiel vom Solardach, gezeigt. Für das Solardach in Eritrea haben wir in unseren Gemeinden im letzten Jahr viele Kollekten gesammelt. Es gab Berichte aus dem Gemeinde-Leben von allen acht Gemeinden der Gehörlosenseelsorge. Wichtig, sich auszutauschen, was ist in anderen Gemeinden los? Wie ist noch mehr Zusammenarbeit in der Zukunft möglich? Vorschlag: gemeinsamer Ausflug. Zum Abschluss hat Diakonin Brenzel eine Andacht mit uns gefeiert. Thema: Die Farben im Regenbogen. Welche Bedeutung haben die Farben? Zum Beispiel rot: Farbe der Liebe. Oder Gelb: Farbe vom Neid. Das ganze Leben ist bunt wie ein Regenbogen. Farben haben auch eine Wirkung für die Seele. Zum Beispiel orange: Farbe zum Wohlfühlen. In der Andacht hat Diakonin Brenzel gezeigt: Gott ist dabei, egal mit welcher Farbe mein Leben im Moment gemalt ist. Alle bekamen von Diakonin Brenzel zum Abschluss einen selbstgemachten Schlüssel-Anhänger in Regenbogen-Farben geschenkt. Eine schöne Erinnerung an die ganze Tagung. Fazit: Intensive Gespräche. Viel Spaß, starke Gemeinschaft und gute Kommunikation! Danke an alle, die dabei waren.
Foto: S. Brenzel, Text: M. Keller-Stenzel
Am 26. April 2019 war die Beisetzung von Renate Schumann in Fischbach (b. Hauneck). Sie starb im Alter von 63 Jahren. Im Januar wurde ihr Mann Paul Schumann bestattet. Renate Schumann ist nur kurze Zeit nach ihrem Mann gestorben. Eine schwere Zeit die ganze Familie. Pfarrer Krüger hat für die Trauernden ein Wort aus dem Matthäus-Evangelium ausgewählt: „Jesus Christus spricht: Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt“ (Mt 28,20). Pfarrerin Keller-Stenzel hat gedolmetscht.
M. Keller-Stenzel
Am Freitag, dem 26. April 2019 ist Heinrich Stöber im Alter von 79 Jahren kirchlich bestattet worden. Seine Familie und viele Freunde haben auf dem Friedhof in Reichensachsen von ihm Abschied genommen.
Heinrich Stöber hat gerne den Kontakt mit Menschen gepflegt. Er war kontaktfreudig und hatte viel Humor. Heinrich Stöber hat auch Verantwortung übernommen. Viele Jahrzehnte hat er sich bei der Blutspendebereitschaft beim Roten Kreuz engagiert. Auch den Gehörlosenverein und die Gehörlosengemeinde in Eschwege hat er unterstützt.
Nachdem eine schwere Erkrankung bei ihm festgestellt worden war und er im Krankenhaus operiert wurde, haben seine Kräfte immer mehr nachgelassen. So ist er am 16. April im Krankenhaus in Eschwege verstorben.
Über seiner Traueranzeige standen die Worte:
Schon lange drohten dunkle Schatten, dass du bald würdest von uns gehen. Wir danken dir, dass wir dich hatten, dein Bild wird immer vor uns stehen. Dich zu verlieren, ist sehr schwer.