Am 14. Mai 2022 fand der 25. ökumenische Motorrad-Gottesdienst in Stadtallendorf statt. Organisiert wurde der Tag von den Motorradfreunden Marburger Land. Die evangelische Pfarrerin Neumann und der katholische Pfarrer Vogel haben alle Bikerfreunde in die Evangelische Kirche eingeladen, wo auch eine Bikerhochzeit stattfand. In diesem Jahr war zum ersten Mal eine Gebärdensprachdolmetscherin (Norma Gühlcke) dabei. Somit konnten auch einige gehörlose Motorradfreunde am Gottesdienst teilhaben. Über 250 Motorräder wurde gesegnet und für eine unfallfreie Fahrt gebetet. Am Ende konnten alle zusammen eine ca. 45 km lange Runde fahren. Das Wetter war toll und sonnig.
Uwe Henke
Petra und Jürgen Heidler haben mit einer schönen gemeinsamen Reise ihre Silberhochzeit in diesem Jahr feiern können. Beide engagieren sich seit vielen Jahren für die Gehörlosen in Bad Hersfeld. Den Umzug und die Renovierung des neuen Raums der Begegnung in die Kohlberger Straße 1 in Bad Hersfeld - Hohe Luft haben sie tatkräftig unterstützt und gefördert. Beim Begegnungstreffen am 22. Juni haben sie anlässlich ihrer Silberhochzeit zu Kaffee, Kuchen, Torte und belegten Broten eingeladen.
Eine besondere Freude für Petra und Jürgen Heidler ist, dass ihre Tochter Tina in diesem Jahr am 9. Juli in Rimbach/ Schlitz geheiratet hat. Den Traugottesdienst haben Freunde, ein Chor und auch der Gebärdenchor aus Bad Hersfeld mitgestaltet.
Seit der letzten Gemeindevorstandswahl 2019 haben sich die Vertreter aus den 8 Gehörlosengemeinden nicht sehen können. Jetzt war es endlich wieder möglich. Vom 2. bis 3. Juli trafen wir uns im Freizeitheim in Bad Hersfeld – für einige war es das erste Mal. Leider konnten nicht alle kommen.
Das Thema der Tagung war „Veränderungen“. Pfr. Heinisch hielt einen Vortrag über die Gehörlosenschule früher und heute. Für viele Gehörlose ist die Situation „Gehörlosenschule früher“ noch in Erinnerung; vieles hat sich geändert und vieles ist besser geworden.
Danach sprach Pfr. Käsemann über die Veränderungen in Kirche und Gemeinde. Es sind viele schmerzhafte Veränderungen, die traurig machen. Deshalb zündete er für jede Veränderung ein Grablicht an. Im Rückblick auf die letzten zwei Jahre und im Blick auf „jetzt“ ist viel Schlimmes passiert. Die tauben Gemeindevorstände erzählten davon. Es gibt viel Sorge und Angst vor der Zukunft. Die brennenden Grablichter zeigten die Trauer und die Sorgen: Veränderung bedeutet, wir haben vieles verloren – wir haben auch liebe Menschen verloren…
In dieser traurigen Stimmung war es gut, dass Pfrin. Sperzel eine kurze Andacht vorbereitet hatte, die uns Hoffnung machte: Gott ist bei uns – wir sind nicht allein.
Der nächste Tag begann wieder mit den brennenden Grablichtern, aber diese Kerzen sind auch Zeichen für Licht und Helligkeit. Die Frage war, wie Veränderung auch Gutes schaffen kann. Wir sammelten viele Ideen, wie Gemeinde sich verändern und auch in Zukunft Neues aufnehmen kann. Es kamen viele gute Vorschläge.
Mit dabei berichteten die Gemeindevorsteher über Neuigkeiten aus ihren Gemeinden. Diakonin Böker erzählte von der Familienfreizeit letzten April. Über die Termine des nächsten Jahres wurde informiert.
Am Ende der Veranstaltung feierte Pfr. Hochschorner mit uns Abendmahl.
Vielen Dank für die rege Mitarbeit und Offenheit, Veränderungen auch als Chance zu begreifen.
Zusammen waren wir 14 Personen, die vom 20. bis 23. Juni in der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar waren. Die Tagungsstätte ist ein altes Kurhaus (Gesundbrunnen) mit einer schönen Parkanlage. Am Ende der Parkanlage ist auch ein Schwimmbad – aber wir haben die Badesachen vergessen…
Jetzt ist das Kurhaus unter anderem die Ausbildungsstätte für Pfarrer*innen in Kurhessen-Waldeck. Alle Zimmer sind hell und freundlich, haben Toilette und Dusche und sind auch mit dem Fahrstuhl erreichbar. Nachdem wir uns auf dem weiten Gelände umgesehen hatten, saßen wir am Abend zusammen und haben geplaudert – andere haben Bilder gemalt oder Karten gespielt.
Der nächste Tag begann sportlich: Wir machten Spiele mit einem großen Schwungtuch. Am Vormittag besuchte uns Pfrin. Clara Sperzel mit einem Vortrag über Jesus und seine Umwelt. Am Abend hatte eine andere Gruppe ein „Lichtlabyrinth“ aufgebaut. Auf der Wiese standen Papiertüten mit Kerzen. Sie bildeten einen Weg, durch den man gehen konnte. Ein besonderes Schauspiel in der kürzesten Nacht des Jahres.
Der Mittwoch begann schon so warm, dass wir unseren Frühsport im Gruppenraum machten. Am Nachmittag kam Pfr. Bernd Hochschorner und berichtete über das Leben von Johann Hinrich Wichern. Zwischendurch spielten wir Bingo.
Der Abreisetag war schon viel zu schnell da: Am Donnerstagmorgen versammelten wir uns noch in der Brunnenkirche; sprachen noch über die letzten Tage und wie es nächstes Jahr werden soll. Nach einer kurzen Andacht und Segen ging es dann nach Hause.
Vielen Dank für die schönen Tage in Hofgeismar – wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!
Die Geschwister Hartmut und Dagmar Bausch haben an Himmelfahrt die Eschweger und Hersfelder Gehörlosengemeinde zum Gottesdienst nach Wolfterode eingeladen. Mehr als 20 Gehörlose sowie über 80 Hörende sind zum gemeinsamen Himmelfahrtsgottesdienst auf die Berghofhütte gekommen. Im Gottesdienst unter freiem Himmel stand eine selbstgebastelte Marionette im Mittelpunkt. Die Marionette erkennt im Lauf ihres Lebens, dass sie durch Fäden an den Beinen, Händen und am Kopf fremdbestimmt ist. Die Marionette befreit sich schließlich von all diesen Fäden und entdeckt, dass sie selbst entscheiden und frei leben kann. Schließlich findet die Marionette einen letzten Faden, der sie von ihrem Herzen aus mit Gott verbindet. Auch diesen Faden schneidet sie ab und fällt in sich zusammen. Mit der Marionette im Himmelfahrtsgottesdienst sollte verdeutlicht werden, dass es unsere Aufgabe ist, sich freizumachen von all dem, was uns am Leben hindert. Wir dürfen und sollen ein befreites und eigenverantwortliches Leben führen. Aber zugleich ist unser Leben ein kostbares Geschenk und es kommt darauf an, die Verbindung zu Gott nicht abreißen zu lassen und in seiner Liebe fest verwurzelt zu bleiben. Gemeindevorsteher Reinhard Rühl hat Lesungen und Fürbitten im Gottesdienst übernommen. Der Gebärdenchor Bad Hersfeld hat zwei Lieder vorgetragen. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Besucher mit Bratwürstchen und Getränken stärken.
Die Geschwister Dagmar und Hartmut Bausch haben die Gehörlosen im Gottesdienst und im anschließenden Beisammensein an der Wanderpause in Wolfterode über den ganzen Tag hin freundlich begleitet. Beide können sich gut in Gebärdensprache verständigen. Ihre verstorbenen Eltern Hans und Irmgard Bausch waren gehörlos und sind der Gehörlosengemeinde immer treu verbunden geblieben.
Für die hörende Gemeinde und die Gehörlosengemeinde war der gemeinsame Gebärdensprachgottesdienst eine gegenseitige schöne Bereicherung.