Am Donnerstag, den 25. Juni 2015 haben wir von Gertrud Fasshauer Abschied genommen, die im Alter von 95 Jahren verstorben ist.
Regelmäßig ist sie zum Gehörlosengottesdienst gekommen. Sie hat gern erzählt und auch Späße mitgemacht. Im hohen Alter hat sie es nicht mehr zum Gottesdienst geschafft. Aber zu Hause hat sie sich sehr über einen Besuch gefreut. Zuletzt wurden die Kräfte weniger.
Wir sind dankbar, dass sie nicht lange leiden musste und der Tod schnell gekommen ist. In Ihrer Familie war sie gut und liebevoll versorgt. In der Gehörlosengemeinde haben wir eine starke und gute Freundin verloren.
Wir sind traurig. Aber wir vertrauen auf Gottes Zukunft. Wir bleiben in seiner Hand geborgen.
Pfr. Stepf war früher Gehörlosenpfarrer in Berlin und lebt jetzt in Kassel. Am 18. Juni 2015 hielt er einen Vortrag und zeigte sein reichliches Wissen über Gebärdensprache und Gehörlosengemeinden in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Unter dem Titel „Taub ist nicht stumm – Taub ist nicht dumm!“ berichtete er viele interessante Dinge aus der Geschichte – angefangen von der Gebärdensprache in der Antike bis hin zur Neuzeit, über die Entwicklung der Gehörlosenpädagogik und wichtiger Personen, bis hin zur Geschichte der Gehörlosenseelsorge.
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Schon fast eine Tradition: Mindestens einmal im Jahr treffen sich die Evangelische Gehörlosengemeinde und die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) zu einem Ökumenischen Gottesdienst. Am 18. Juni 2015 war es wieder so weit. Es war wie ein Besuch bei guten Freunden. Viele Studenten kennen wir mittlerweile gut. Es ist auch schön, Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und verschiedene Sprachen, die hier in Kassel studieren, kennen zu lernen.
Der Gebärdenchor zeigte wieder viele schöne Gebärdenlieder und lud zum Mitmachen – Mitplaudern – ein. Nach dem Gottesdienst gab es reichlich Essen – mit Geschmack fremder Länder. Bis in den späten Abend blieben wir zusammen und genossen die Gastfreundlichkeit. Bis bald und vielen Dank!
Über drei Tage, vom 12. bis 14. Juni 2015 trafen sich die Gemeindevorstände der Gehörlosengemeinden in Bad Hersfeld. Thema der Tagung war die Gestaltung des Gottesdienstes – besonders die Gestaltung des Gottesdienstraumes.
Schon am Freitagabend konnten wir diese besondere Gestaltung sehen. Pfrin. Keller-Stenzel schmückte einen Tisch als Altar, der die nächsten Tage in unserer Mitte stand.
Am nächsten Tag zeigte Pfr. Heinisch Bilder der Räume, in denen die Gemeinden ihre Gottesdienste feiern: Gemeindehäuser, Kirchen, Vereinsräume. Diese Räume werden ganz unterschiedlich genutzt und sehen auch ganz unterschiedlich aus. Die Frage war: Wie werden diese Räume geschmückt, damit sie Räume der Gehörlosengemeinden werden.